1.
1.1.
Meine Liebe Theüretheure Gattin! nochNoch ehe ich mich ſschlafen
Legelege, muß ich dir ſsagen: daß ich unter der Güte Gottes
recht vergnügt gereißtgereist und wohlbehalten angekom̅mmen bin.
juſtstJust um 9 Uhr, wie ich dir auch geſsagt hatte. Du,
meine beſtste innigſtst Verbundene, wirſtst mit mir dafür
den L.Lieben Him̅mmliſschen Vater Preiſsenpreisen, der mich nun ſso offteofte
im̅mmer Glüklichglücklich und unverſsehrt hin und her gebracht, und
dadurch noch meinen Cörper geſtstärkt hat.
Wie wirſtst du mich im Geiſtst begleitet und für mich
gebätengebeten haben! habeHabe herzlich dankDank dafür, Liebe beſtsteBeste!
mein innerſtster Wunſsch und mein GebätGebet zu Gott iſtst: daß
du dich eben so wohl befindenſtst mögeſtst, und deine Ruhe
und dein Wohlbefinden ſsich vermehren möge. jaJa meine
herzlich geliebteGeliebte! ich fühle es im̅mmer mehr in meiner Seele
wie groß die Liebe, Güte und Aufſsicht unſsres Gottes
in den vergangenen Tagen über uns geweſsen; daß
alles ſso ordentlich und erwünſscht hergegangen, und alle
FreündeFreunde ſso befriedigt, ja hoch zufrieden ſsind, iſtst ſseine
mitwürkungMitwirkung, die wir erkennen, und Ihm verdanken
wollen. duDu meine ganz geliebteGeliebte! wirſtst gerne mit mir
ſsagen: bis hiehin hat uns der Herr geholfen! und
darum wollen wir unſsren Herzen zurufen, Vergißvergiß
nicht was er uns gutesGutes gethan; mit voller kindlicher
beiſtstehen, und in unſsrem Eheſtstand unſsre Hülfe, SchuzSchutz Schirm
und Schild ſsein wird. erEr wird uns auch um unſsres
Herrn Jeſsu willen all unſsre Sünden vergeben und von
unſsren Gebrechen heilen, daß wir im̅mmer Ttüchtiger und fertiger
gemacht werden zu Tthun, was JIhm wohlgefältwohlgefällt.
iIch kam wie geſsagt um 9 Uhr mit ungemeiner Munterkeit
bei unſsren Brüdern an, und aß bei denſselben den Salat.
Bruder Peter, der noch etwas mit ſseiner CatarreKatarrhe zu thun
hat, ſsich ſsonſtst aber wohl befindet hat dich ſsehr Lieblieb ge⹀
wonnen, und beide Brüder erwarten verlangend je eher
je Lieberlieber deinen Einzug und Laßenlassen Ihren herzlichen gegen⹀
GrußGegen
gruß melden.
nunNun meine Liebe Frau Engels wink ich dir meinen zärtlichen
Morgen Gruß und küßeküsse Dich in Gedanken, ich hoffe du wirſtst
eine ebenſso erquikendeerquickende Nacht Ruhe gehabt haben, wie ich
es dir Gott Lob von mir ſsagen kankann. iIch habe mit dir
um 8 Uhr gebätengebeten, und werde nun mit dir in Gedanken und im
Herzen, meine Geſschäfte anfangen, und das Nöthige wieder
aus dem wegeWege Räumenräumen.
Den Fuhrmann will ich gleich kom̅mmen Laßenlassen, und überhaupt
alles abgeſsprocheneAbgesprochene beſsorgen.
Den nachmittagNachmittag mache ich meinen Gemarker Gang und
ſsage dir Liebe nechſtstensnächſtstens mehr; du wirſtst heüute
deinen Caspar <entſschuldigen> und mit einem kurzen Brief
Vorliebvorliebnehmen. ichIch befehle dich ſso wie alle unſsre
dortigen FreündeFreunde und Verwandte, die ich herzlich zu grüßen
erſsuche, dem SchuzSchutz und der Bewahrung unſsres Gottes
und bleibe unter innigſtst zärtlichſtsten KüßenKüssen von
ganzem Herzen
Dem guten Herrn Paſtstor hatte ich einen Besuch verſsprochen, bei
gelegenheitGelegenheit bitte mich zu entſschuldigen,
unſser Knecht Arnold, der viel Liebe und Hochachtung für dich
hat, bat mich eben, dich zu grüßen.
Johann Caspar Engels kehrt aus Ruhrort zurück,
wo am 1. September 1791 die Hochzeit
mit Louise Noot stattfand.
Johann Caspar Engels und Louise Noot
hatten am 1. September 1791 in Ruhrort geheiratet.
Benjamin Engels (1751–1820) und
Johann Peter Engels (1754–1794).
Johann Jäger (1761–1833), Fuhrmann.
Nachbar der Familie Engels in Barmen.
Gemeint sind die Vorbereitung und die Durchführung der Übersiedlung von Louise Engels, geb. Noot, von Ruhrort nach Barmen im September 1791.
Evtl. ist Samuel Collenbusch (1724–1803),
Arzt und bekannter Pietist, gemeint.
Johann Arnold Pilgram (1755–1828),
Langettenwirker (Spitzenhersteller) in der Firma
Caspar Engels Söhne in Barmen.
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Meine Liebe Theüretheure Gattin! nochNoch ehe ich mich ſschlafen
Legelege, muß ich dir ſsagen: daß ich unter der Güte Gottes
recht vergnügt gereißtgereist und wohlbehalten angekom̅mmen bin.
juſtstJust um 9 Uhr, wie ich dir auch geſsagt hatte. Du,
meine beſtste innigſtst Verbundene, wirſtst mit mir dafür
den L.Lieben Him̅mmliſschen Vater Preiſsenpreisen, der mich nun ſso offteofte
im̅mmer Glüklichglücklich und unverſsehrt hin und her gebracht, und
dadurch noch meinen Cörper geſtstärkt hat.
Wie wirſtst du mich im Geiſtst begleitet und für mich
gebätengebeten haben! habeHabe herzlich dankDank dafür, Liebe beſtsteBeste!
mein innerſtster Wunſsch und mein GebätGebet zu Gott iſtst: daß
du dich eben so wohl befindenſtst mögeſtst, und deine Ruhe
und dein Wohlbefinden ſsich vermehren möge. jaJa meine
herzlich geliebteGeliebte! ich fühle es im̅mmer mehr in meiner Seele
wie groß die Liebe, Güte und Aufſsicht unſsres Gottes
in den vergangenen Tagen über uns geweſsen; daß
alles ſso ordentlich und erwünſscht hergegangen, und alle
FreündeFreunde ſso befriedigt, ja hoch zufrieden ſsind, iſtst ſseine
mitwürkungMitwirkung, die wir erkennen, und Ihm verdanken
wollen. duDu meine ganz geliebteGeliebte! wirſtst gerne mit mir
ſsagen: bis hiehin hat uns der Herr geholfen! und
darum wollen wir unſsren Herzen zurufen, Vergißvergiß
nicht was er uns gutesGutes gethan; mit voller kindlicher
beiſtstehen, und in unſsrem Eheſtstand unſsre Hülfe, SchuzSchutz Schirm
und Schild ſsein wird. erEr wird uns auch um unſsres
Herrn Jeſsu willen all unſsre Sünden vergeben und von
unſsren Gebrechen heilen, daß wir im̅mmer Ttüchtiger und fertiger
gemacht werden zu Tthun, was JIhm wohlgefältwohlgefällt.
iIch kam wie geſsagt um 9 Uhr mit ungemeiner Munterkeit
bei unſsren Brüdern an, und aß bei denſselben den Salat.
Bruder Peter, der noch etwas mit ſseiner CatarreKatarrhe zu thun
hat, ſsich ſsonſtst aber wohl befindet hat dich ſsehr Lieblieb ge⹀
wonnen, und beide Brüder erwarten verlangend je eher
je Lieberlieber deinen Einzug und Laßenlassen Ihren herzlichen gegen⹀
GrußGegen
gruß melden.
nunNun meine Liebe Frau Engels wink ich dir meinen zärtlichen
Morgen Gruß und küßeküsse Dich in Gedanken, ich hoffe du wirſtst
eine ebenſso erquikendeerquickende Nacht Ruhe gehabt haben, wie ich
es dir Gott Lob von mir ſsagen kankann. iIch habe mit dir
um 8 Uhr gebätengebeten, und werde nun mit dir in Gedanken und im
Herzen, meine Geſschäfte anfangen, und das Nöthige wieder
aus dem wegeWege Räumenräumen.
Den Fuhrmann will ich gleich kom̅mmen Laßenlassen, und überhaupt
alles abgeſsprocheneAbgesprochene beſsorgen.
Den nachmittagNachmittag mache ich meinen Gemarker Gang und
ſsage dir Liebe nechſtstensnächſtstens mehr; du wirſtst heüute
deinen Caspar <entſschuldigen> und mit einem kurzen Brief
Vorliebvorliebnehmen. ichIch befehle dich ſso wie alle unſsre
dortigen FreündeFreunde und Verwandte, die ich herzlich zu grüßen
erſsuche, dem SchuzSchutz und der Bewahrung unſsres Gottes
und bleibe unter innigſtst zärtlichſtsten KüßenKüssen von
ganzem Herzen
Dem guten Herrn Paſtstor hatte ich einen Besuch verſsprochen, bei
gelegenheitGelegenheit bitte mich zu entſschuldigen,
unſser Knecht Arnold, der viel Liebe und Hochachtung für dich
hat, bat mich eben, dich zu grüßen.
Johann Caspar Engels kehrt aus Ruhrort zurück,
wo am 1. September 1791 die Hochzeit
mit Louise Noot stattfand.
Johann Caspar Engels und Louise Noot
hatten am 1. September 1791 in Ruhrort geheiratet.
Benjamin Engels (1751–1820) und
Johann Peter Engels (1754–1794).
Johann Jäger (1761–1833), Fuhrmann.
Nachbar der Familie Engels in Barmen.
Gemeint sind die Vorbereitung und die Durchführung der Übersiedlung von Louise Engels, geb. Noot, von Ruhrort nach Barmen im September 1791.
Evtl. ist Samuel Collenbusch (1724–1803),
Arzt und bekannter Pietist, gemeint.
Johann Arnold Pilgram (1755–1828),
Langettenwirker (Spitzenhersteller) in der Firma
Caspar Engels Söhne in Barmen.